Ingo (fast) allein in Melle…

Da ich den Saisonstart mit dem Team Bremen10 in Hameln leider verpasst hatte, fand mein Saisonauftakt in diesem Jahr im schönen Melle statt (22.07.2017). Melle? Ja, eine kleine Stadt im Osnabrücker Land, eingekeilt zwischen dem Wiehengebirge, dem Teutoburger Wald und der A30 und eher unauffällig.

Dieses Melle veranstaltete zum 32. Mal den „günstigsten Triathlon Deutschlands“, so zumindest der Hinweis des SC Melle 03 auf seiner Homepage. Um das Ganze denn auch so günstig wie möglich zu halten, wurde u.a. auf Transponder für die Athleten verzichtet, was aber gleichzeitig leider zu einem Verzicht der Einzel- und Wechselzeiten für die Teilnehmer führte.


Günstig dann auch die etwas abgespeckten Distanzen des Wettbewerbs. So wurde das Schwimmen im örtlichen beheizten Freibad auf 400m begrenzt, was für mich wiederum als vermeintlicher „Nichtschwimmer“ einen günstigen Vorteil brachte. Ebenso war der Fahrradkurs mit seinen 16 km keine Standarddistanz, wie man sie sonst von einem Volkstriathlon kennt, aber beim Laufen waren wir dann wieder bei 5 km, so wenigstens die Ausschreibung.

Der Veranstaltung merkte man die Routine von 31 vorangegangen Wettbewerben deutlich an, was am reibungslosen und gut organisierten Ablauf zu erkennen war. Mit einer überschaubaren Starterzahl von 250 und ein paar zusätzlichen Staffeln war das Feld recht klein und für den Veranstalter daher gut zu überblicken.

Ich habe mich in den ersten Startblock gleich um 9h eingereiht und bin mit 35 weiteren Schwimmern ins Wasser gegangen, während sich Simone ihre Position als Fotografin am Beckenrand sicherte. So konnte ich diesen Teil mehr oder minder schnell für mich erledigen, wobei wir bei meiner Schwimmzeit mit 9:01 wohl eher bei einem Minder liegen dürften. Die Wechselzone war zwar strategisch günstig auf der naheliegenden Liegewiese aufgebaut, trotzdem habe ich mit einer Zeit von 2:07 für den ersten Wechsel zu lange gebraucht. Wahrscheinlich ist es der Hang zu Socken, der mein Verweilen in der Wechselzone beim ersten Wechsel jedes Mal hinauszögert. Aber die Vorstellung irgendwelche Gräser, Steinchen oder kleine Stöcker zwischen Laufschuh und Haut zu haben, lässt mich meiner Devise „nicht ohne meine Socken“ treu bleiben.

So ging es dann mit frischen Socken auf den 16,6 km langen Radkurs. Hier mussten zwei Runden auf der komplett für den übrigen Verkehr gesperrten Strecke absolviert werden. Nachdem ich mich zwei Runden lang auf der mit leichten Steigungen versehenen Strecke Melle – Gesmold und zurück bemüht hatte, standen kurz vor dem zweiten Wechsel durchschnittliche 30:22 Radzeit auf der Uhr. Startnummer nach vorn und ab auf die Laufstrecke. Der Teil, wo Triathlon trotz der vorangegangen Anstrengung mir so richtig Spaß macht….Naja, je nachdem wie viel ich vorher reingepowert habe.

Die Laufstrecke führte aus dem Freibad raus, kurz wurde der örtliche Park gekreuzt und dann ging es stetig ansteigend raus aus dem Ort in Richtung Meller Berge. Landschaftlich ganz interessant, tolles Mittelgebirge-Ambiente, aber dafür mit sehr wenig Wettkampf-Atmosphäre auf der Strecke. Nur ganz vereinzelt waren neben den Streckenposten auch einige Zuschauer zu sehen oder zu hören. Das Laufen war für die Teilnehmer eher ´ne einsame Angelegenheit an dem Morgen beim günstigsten Triathlon Deutschlands. Nach guten drei Kilometern machte es die Streckenführung mir und den übrigen Aktiven leichter und wir konnten zum Bergab-Teil übergehen. Meine Laufleistung würde ich mit 22:55 zum Saisonauftakt als angemessen beschreiben und nach 5.200 Metern Laufen erreichte ich den Zielbogen und Simone mit einer Gesamtzeit von 1:05:32 auf der Uhr.

Fazit: Saisonstart einigermaßen geglückt, auch wenn ich mir im Vorfeld eine bessere Endzeit ausgerechnet hatte. Sicher beim nächsten Start, denn die Saison hat ja erst begonnen.