Deutsche Altersklassenmeisterschaften in Bremen eine Woche nach Mitteldistanz in Berlin
2021- eine komische Saison. Immerhin finden ein paar Wettkämpfe, im Gegensatz zum Jahr davor, statt. Dennoch werden viele Veranstaltungen gestrichen oder laufen nur mit besonderen Coronaregeln ab.
Aus diesem Grund haben Frederike und ich uns spontan für den Triathlon in Berlin angemeldet; Fred aufgrund von längerer Verletzungspause für die olympische, ich für die Mitteldistanz.
Die Mitteldistanz fand Samstagnachmittag statt, weswegen der Wettkampfmorgen außergewöhnlich entspannt war. Ich hatte richtig Bock, aber auch etwas Bammel, da ich mich nicht wirklich speziell vorbereitet hatte. Ich wusste, dass ich an Toni, einer Freundin aus der zweiten Bundesliga, dranbleiben muss. Eigentlich wollten wir das Schwimmen langsam angehen lassen. Daraus wurde allerdings nichts. So wurden schon die ersten 1,9km durchgeknallt. Der lange Weg in die Wechselzone gab auch keine Zeit zum Verschnaufen. Insgesamt mussten wir vierzehn Radrunden fahren. Das Besondere an dem Wettkampf war, dass es eine Windschattenfreigabe gab. Ich wusste, dass das auf dem technisch anspruchsvollen Kurs kein Zuckerschlecken wird. Toni gab sofort Gas und ich war seit Runde eins am Limit. Toni gelang der Sprung in eine kleine Gruppe, ich verpasste sie knapp. So fuhr ich die ersten vier Runden alleine, was viel Kraft kostete. Dann bildete sich immer wieder eine Gruppe, neue Männer kamen dazu, manchen fielen ab. Die Gels habe ich leider gar nicht vertragen. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen jede halbe Stunde ein Gel zu mir zu nehmen. Nach dem zweiten Gel war mir so schlecht, dass ich nichts mehr runterbekam. Als ich nach den 90km vom Rad abstieg, hätte es auch zu Ende sein können. Ich bin noch nie so hart Rad gefahren in meinem Leben. Ich wusste, dass der Halbmarathon eine Qual wird. Zum Glück hatte ich Fred, die beste Supporterin, an meiner Seite, was das Ganze erträglich gemacht hat. Das Laufen war nur noch „Augen zu und durch“, irgendwie durchlaufen und ins Ziel kommen. Am Ende wurde ich zweite hinter Toni, und bin mit einer Endzeit von 4h18min sehr zufrieden.
Am nächsten Tag durfte ich dann mit sehr schweren Beinen Fred supporten. Sie kam mit einer anderen Frau zeitgleich aus dem Wasser, konnte diese aber bereits in der Wechselzone abschütteln. Sie musste sechs Radrunden fahren. Man könnte meinen, dass sie mehr gearbeitet hat als alle Männer in ihrer Gruppe. Sie konnte auch den Abstand zu den anderen Mädels immer mehr vergrößern. Die 10km Laufen am Ende waren super solide, dafür, dass Fred über sechs Wochen Laufpause machen musste. Sie siegte mit einem riesen Abstand.
Wer Bock auf Windschattenfahren hat, dem kann ich den Wettkampf nur sehr empfehlen. Geschwommen wird in der Spree um eine Insel herum. Radfahren in einer Gruppe sollte man allerdings geübt haben. So springt aber auch eine Bombenradzeit heraus. Insgesamt war es eine nette Veranstaltung mit großartigen Helfern und Supportern.
Gewoba City Triathlon
Danach stand eine Woche Regenration bzw. Tapern für den nächsten Wettkampf an: Der Gewoba City Triathlon, also Heimspiel, mit der deutschen Altersklassenmeisterschaft auf der olympischen Distanz. Die Gefühle waren gemischt. Einerseits hatten wir richtig Bock, andererseits wussten wir beide, dass uns Berlin noch in den Knochen stecken würde. Aber egal, in Coronazeiten muss man alles mitnehmen, was geht.
Leider war das Wetter nicht optimal. Ich fuhr mit meinem Rad zum Wettkampf und blieb zum Glück trocken. Nach kurzem Warmup wurde der Neo angezogen. Das mögen wir beide eigentlich gar nicht, das Wasser war aber zu kalt, um ohne zu starten. Fred startete zuerst. Ich musste in der Startgruppe danach schwimmen. So war Fred die Gejagte und ich wusste die ganze Zeit, dass ich Fred einholen möchte 😀 Fred ist super geschwommen. Ich glaube, ich habe ein paar Sekunden auf sie verloren. Das wollte ich beim Radfahren wieder gut machen. Die ersten beiden Runden kam ich nicht wirklich an Fred dran. In der dritten Runde habe ich gemerkt, dass der Abstand kleiner wurde. Fred war mental leider nicht so stark und stieg kurze Zeit später aus. Schade, sie hätte ein starkes Rennen gemacht! Ich bin die fünf Radrunden gut durchgekommen und freute mich auf den Support an der Laufstrecke. So viele bekannte Gesichter, das hat Spaß gemacht! Die Beine waren zwar nicht mehr so gut, ich habe mich ganz schön gequält auf den 10km. Trotzdem habe ich mich am Ende sehr über meinen zweiten Platz gefreut und hätte damit auch gar nicht gerechnet. Ich bin noch mit einem Vorsprung auf die Laufstrecke gegangen, obwohl die erste vor mir war (aber eine Startgruppe vor mir gestartet ist), konnte dem hohen Lauftempo aber nicht ganz folgen. Wir sind noch den ganzen Tag geblieben und haben alle anderen Bekannten supportet. Das war wirklich toll, so viele wiederzusehen, sich auszutauschen und Wettkampfluft in der Heimat zu schnuppern. Wir hoffen darauf, dass noch der eine oder andere Wettkampf stattfindet.