… und gleichzeitig meine erste Olympische Distanz.
Eigentlich sollte meine Triathlon-Laufbahn bereits 2020 voll Fahrt aufnehmen. Daraus wurde leider nichts und somit wurde der GEWOBA Triathlon in diesem Jahr mein zweiter offizieller Triathlon. Es gab gemischte Gefühle, da ein Triathlon wieder so fremd geworden ist. Dementsprechend war auch das Schwimmen, von dem ich mich aber nicht habe irritieren lassen. Das Radfahren lief gut und es war auch gleichzeitig der erste Einsatz meines neuen Zeitfahrrads. Am Ende wurde ich 4. Platz in meiner AK und landete im vorderen Viertel der Gesamtteilnehmer beim Volkstriathlon. Insgesamt war ich zufrieden und sah es als verschärftes Training an auf das was zwei Wochen später noch folgen sollte.
Am 22. August stand meine erste offizielle Olympische Distanz an und diese musste natürlich in den Bergen beim kultigen Allgäu Triathlon in Immenstadt am Alpsee stattfinden, welchen es schon seit 1983 gibt. Dort gibt es alles was das Triathlonherz begehrt – von der Sprint-, Olympischen bis hin zur Mitteldistanz – zusammen mit der besten Stimmung und Atmosphäre sowie sehr leckerem Essen. Am Samstag wurde das Wettkampfgelände angeschaut und eine kleine Runde im großen Alpsee beim hervorragenden Sonnenschein und über 25°C geschwommen. In der Nacht auf Sonntag zog dann ein starkes Gewitter mit Sturmböen auf und die ersten Gedanken kreisten nachts im Kopf wie das bloß morgen mit dem Radfahren gutgehen soll und ob der Triathlon überhaupt stattfindet. Am Wettkampfmorgen regnete es noch leicht bis es zum Start der olympischen Distanz gänzlich aufgehört hat und sogar die Sonne rauskam.
Das Schwimmen lief ganz nach meinem Plan, da ich vor hatte von weiter hinten im Feld zu starten und um dann zu schauen was möglich ist. Schnell merkte ich, dass ich doch deutlich schneller war als andere und zögerte nicht lange um einige zu überholen und arbeitete mich so in das Mittelfeld vor. Der Weg vom Schwimmausstieg bis zur Wechselzone war gute 700m lang und man musste bereits die ersten Höhenmeter über eine Kuppe bewältigen. Am Anfang der Radstrecke wurde direkt Druck auf die Pedale ausgeübt und es ging raus aus Immenstadt bis nach 2km direkt der Kalvarienberg mit seiner maximalen Steigung von 18% auf die Athleten wartete. Von weitem sah ich schon wie die ersten hektisch runterschalteten und ich versuchte mein Glück auf dem großen Kettenblatt. Mit dieser Euphorie konnte ich in den ersten Metern einige überholen bis die vollen 18% zuschlugen und mich sowie viele andere fast zum Stehen brachten. Auf der restlichen Radstrecke folgten immer mal wieder kleinere, aber knackige Anstiege und aber auch genauso viele schnelle Abfahrten. Und sogar die erste Panne wartete auf mich, bei der meine Kette abgesprungen ist und sich im Tretlager verkantet hat. Das Problem konnte ich mit hilfsbereiten Zuschauern, einem Schlitz-Schraubendreher und einer blutigen Hand in den Griff kriegen. Beim Wechsel in die Laufschuhe merkte ich sofort die schweren Beine und es galt nur noch ins Ziel zu kommen. Nach den ersten Kilometern fand ich meinen Rhythmus und konnte ein konstantes Tempo laufen bis der berühmte Kuhsteig auf einen wartet. Mir war direkt klar, dass ich diesen Weg nicht hochlaufen, sondern gehen werde, da mir sonst endgültig der Stecker gezogen wird. Am Ende kam ich genau mit den Zeiten ins Ziel die ich mir auch vorgenommen hatte.
Wer eine grandiose Atmosphäre und eine unvergleichbare Stimmung bei einem Triathlon sucht, der muss unbedingt zum Allgäu Triathlon.
Mirco Börn